Facebook hat seine AGB verändert: Nutzt man seinen Facebook-Account weiter, so vollzieht Facebook alles nach, was der Nutzer sonst noch so ansurft. Widersprechen können die User dem nicht. Die einzige Alternative ist nun, den Account zu löschen. Einen Widerspruch als Profilbild zu posten, bringt gar nichts, und dass Politiker dies vormachen, ist ein Armutszeugnis.
Viele Internetseiten und Nachrichtenportale (Süddeutsche, heise, CHIP, etc.) behandeln das Thema von einer richtigen Seite her: Als Facebook-Nutzer sollten die Einstellungen so gewählt sein, dass wenig von dem, was wir posten, öffentlich wird oder von Facebook weiter verarbeitet werden kann. Zu einem begrenzten Grad können wir steuern, wie Facebook unser Profil für Werbezwecke vereinnahmt. Wenn wir konsequent sein wollen, dass muss man sich bei der Werbeindustrie abmelden (DDOW). Dazu werden Cookies abgelegt, die das tracken unterbinden sollen. Worauf die Süddeutsche richtigerweise hinweist ist, dass das Abschalten von Funktionen bei Facebook keine Garantie dafür ist, dass auch tatsächlich keine Daten erhoben werden. Dies ist die eine Seite.
Die andere Seite sollte die Frage behandeln, wie diese neue Funktion technisch abläuft und wie sie umgangen werden kann. Irgendwoher muss ja Facebook erfahren, welche Schuhe ich anschaue, welche Internetseiten ich regelmäßig besuche etc. Beim Morgenmagazin wurde zumindest rudimentär erläutert, dass ein Cookie von Facebook abgelegt wird, mit dessen Hilfe das Surfverhalten getrackt wird. Aber der Cookie kann das von sich aus nicht. Und auch ein Internetbrowser schreibt nicht irgendwelche Informationen einer Internetseite, in Facebooks Cookie… außer die Seite sieht entsprechendes vor. Und genau dies tun einige Webseiten: Durch die Verwendung von Facebooks Social Plugins erfährt Facebook genau, wo sich der User gerade aufhält. Ein Internetportal erkennt, ob ich bei Facebook bin und kann dann passend Werbung schalten.
Mit Ghostery (Wikipedia) kann man zumindest das Facebook-Plugin (sowie andere Tracking-Cookies) abschalten. Wer es als Facebook (und anderen) schwer machen will, holt sich Ghostery als Plugin für seinen Brower.
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